Ist Xylitol für Katzen und Hunde giftig?


  • Hunde: JA, Xylitol ist giftig.
  • Katzen: NEIN, Xylitol ist unbedenklich und gut für die Zähne.

Was ist Xylitol?
Xylitol (auch Xylit oder Birkenzucker genannt) ist ein Zuckersubstitut und wird in vielen Nahrungsmitteln verwendet. Auch in Medizinal- und Dentalprodukten ist Xylitol wegen der antibakteriellen Wirkung und des angenehmen Geschmacks beliebt.

Entdeckt wurde es im 19. Jahrhundert. Es findet sich in in kleinen Mengen in diversen essbaren Pflanzen und Pilzen.

Xylitol ist gesund für Menschen
  • Xylitol hat nur 2/3 der Kalorien wie herkömmlicher Zucker.
  • Mit dem Konsum von Xylitol wird nur wenig Insulin ausgeschüttet. Damit Xylitol in die Zellen vordringen kann benötigt es kein Insulin und es ist antiketogenetisch. 
  • Xylitol hemmt das Wachstum bestimmter Bakterien. Infolgedessen ist Xylitol in der Mundhygiene sehr beliebt.
Xylitol bei Tieren
Ausser bei Hunden ist Xylitol für die meisten Säugetiere keine Gefahr. 50% der Mäuse sterben, wenn sie 20 g/kg zu sich nehmen.

Xylitol für Katzen 
Grundsätzlich sind Produkte die Xylitol enthalten für Katzen unbedenklich und in der wissenschaftlichen Literatur werden keine Fälle von Vergiftungen bei Katzen erwähnt.

So heisst es: "Xylitol containing products are safe for cats, and it has been proposed to add it to daily water to prevent feline dental disease. […] The literature reports no cases of xylitol toxicity in cats" (Peterson 2013, S. 18).

Es wird gar empfohlen Xylitol in das Trinkwasser der Katzen zu geben (0.005% Xylitol im Wasser), da es gut für deren Zähne ist. Xylitol kann damit als Behandlung für Mundgeruch bei Katzen eingesetzt werden (Siehe auch Clarke 2006).

Xylitol für Hunde
Xylitol ist für Hunde lebensgefährlich. Achtung: Zumindest in den USA müssen Produkte die Xylitol enthalten dies nicht deklarieren. Dass heisst besonders bei Diätprodukten besteht eine Gefahr für den Hund, wenn dieser solche isst. Hinsichtlich der Giftigkeit steht:

"Oral exposures as low as 0.1 mg/kg have induced hypoglycemia in the dog, and levels of 0.5 mg/kg have resulted in hepatotoxicity in some dogs. Oral dose of 4 mg/kg induced clinical signs but did not cause mortality in one study" (Peterson 2013, S. 18).

Bereits ab einer Menge von 0.1 mg/kg ist ein Hund unterzuckert. Eine Menge von 0.5 mg/kg führt bei einigen Hunden zu Leberschäden. Bei 4 mg/kg von Xylitol traten bei Hunden "klinische Krankheitszeichen" auf.

Symptome. Wenn der Insulinspiegel bei Hunden stark ansteigt - wie beim Xylitolkonsum - treten meist folgende Symptome auf (Peterson 2013, S. 19):
  • Unterzuckerung
  • Lethargie
  • Schwächeanfall
  • Störungen der Bewegungskoordination (Ataxie)
  • Erbrechen
  • Leberschäden und möglicherweise Krampfanfälle
  • Koma
  • Tod
Krampfanfälle wurden 30-40 Minuten nach dem Konsum festgestellt. Leberschäden können 1-2 Stunden nach der Einnahme eintreten.

Wie viel Xylitol enthält ein Kaugummi?
Hat ihr Hund einen solchen Kaugummi gefressen, ist diese Information evtl. nützlich. Grundsätzlich ist dies individuell nach Produkt, aber wenn Xylitol nicht an erster Stelle der Zutaten aufgeführt ist, kann von einer Menge von 0.3g (= 300mg) pro Kaugummi ausgegangen werden.

Quellen:
Clarke, D. E. (2006). Drinking Water Additive Decreases Plaque and Calculus. J’Vet Dent, 23(2), 79-82.

Peterson, M. E. (2013). Xylitol. Topics in companion animal medicine, 28(1), 18-20.

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